Aquarellbilder und Wasserfarbenmalereien treten immer wieder in
unterbrochenen Abständen als Wegbegleiter auf, nicht in Form von
kolorierten Studien oder Skizzen, sondern als eigenständige Arbeiten,
als Einzelblätter, auch wenn sie bisweilen in Projekten (siehe »ORTung«)
eingebunden sind.
Eine größere Anzahl von Aquarellen entstand 2004 und 2005, während
und auf Grund von Aufenthalten in Berlin. Das Arbeiten auf Papier und
die Entscheidung für das kleine Bildformat ergab sich vorerst aus der
Situation der Unterkünfte heraus. Es entstanden anhand von Faust-
skizzen und Schnappschüssen, die beim Begehen der Stadt mitge-
nommen wurden Bilder, die kaum größer als das Format einer halben
Postkarte, Ansichtskarte sind - Bilder, chiffrenartige Anhaltspunkte, die
sich an Landschaftlichem und an architektonischen Details der
Stadtlandschaft festmachen. Am Arbeitsplatz in der Unterkunft
wurden die kleinen Kompositionen entschieden, die Farbigkeit schon
angelegt - doch wurden die meisten der Blätter dann erst im Salzburger
Atelier fertiggestellt.
Seit dem Herbst 2010 entstehen nun wieder in mehr oder weniger
regelmäßigen Abständen, in einer ständig wachsenden Anzahl, Blätter
mit Aquarellmalereien.
Auch bei diesen »freien« Arbeiten wurde das kleine Format beibehalten,
das ein A6-Format meist deutlich unterschreitet. Diese Arbeiten, »frei«,
stehen zwar in Verbindung zu vorhandenen und möglicherweise ge-
planten Ölbildern und Kompositionen, doch begleiten sie nicht
systematisch die Arbeit an der Staffelei. Es steht das Einzelblatt im
Mittelpunkt des Malens. Überlegungen zur Größe und der Lage des
Malfeldes innerhalb des Blattes kommen zum Tragen. Die Transparenz und die Durchlässigkeit des Mediums, das diesem Verhältnis entspricht kommen zum Tragen. Die technischen Möglichkeiten im Aquarell umspielen nächstmöglich malerische Verhaltensweisen und Strategien.
2014. Wiederum anlässlich eines längeren Arbeitsaufenhaltes entstand eine Werkgruppe von 60 Aquarellen z.T. für die Ausstellung »Das Große Bild hat keine Form«. Abgesehen von der üblichen formalen Beschränkung und Vorgehensweise wurde hier die Wahl der "Bildmotive" auf Details in der näheren Umgebung der Ateliers in denen die Arbeiten entstanden eingeschränkt. Hier wurde weniger das konzeptionelle Erkunden neuer Strategien in den Vordergrund gestellt, als dass die Fragilität und Vergänglichkeit von beobachteten Gegenständen im Zustand ihrer Veränderung inhaltlich relevanter wurde.
